Mosaik der Kulturen
Kursfahrt nach Thessaloniki
Auf einer fünftägigen Exkursion lernten die Schüler*innen der Leistungskurse Geographie und Philosophie die zweitgrößte Stadt Griechenlands kennen. Bei der Stadtführung wurde deutlich, dass Thessaloniki ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen ist. Auf der Stadtführung wurden den Schüler*innen Sehenswürdigkeiten aus der makedonischen, römischen, byzantinischen, osmanischen, christlich-orthodoxen und jüdischen Kultur gezeigt. Die Lerngruppen erfuhren, dass in Thessaloniki Juden, Muslime und Christen in der Zeit des osmanischen Reiches friedlich zusammenlebten. Nach dem griechisch-türkischen Krieg kam es zur sogenannten „kleinasiatischen Katastrophe“: Die griechischstämmige Bevölkerung wurde aus der Türkei und die muslimisch-türkischstämmige aus Mazedonien vertrieben. Dennoch erinnern noch einige Gebäude im osmanischen Stil, u.a. das Geburtshaus von Kemal Atatürk, an die osmanische Geschichte der Stadt. Auch über die jüdische Vergangenheit der ehemals als „Jerusalem des Balkans“ bekannten Stadt wurden die Kurse informiert. Mit der deutschen Besetzung im 2. Weltkrieg wurde die große jüdische Gemeinde nahezu vollständig deportiert und in Auschwitz und Bergen-Belsen ermordet. Ein Mahnmal an der Stelle des von den Nazis zerstörten jüdischen Friedhofs erinnert an den Holocaust.
Neben der interessanten Vergangenheit und den Sehenswürdigkeiten der Stadt beschäftigten sich die Kurse aber auch mit aktuellen Fragestellungen. So erkundete der Geografie LK den modernisierten Hafen und führte eine Umfrage zum Thema Tourismus durch. Der Leistungskurs Philosophie begab sich auf die Spuren des Philosophen Aristoteles, dem hier ein Platz und ein Denkmal gewidmet ist. Im Museum für zeitgenössische Kunst untersuchten die Schüler*innen zudem Ausstellungsstücke im Hinblick auf philosophische Fragen und Positionen.
Ein Highlight der Kursfahrt stellte der Ausflug zum Berg Olymp und zu dem archäologischen Museum von Vergina dar. Hier beeindruckten die mit vielen Schätzen aus Gold und Silber bestückten Gräber aus der makedonischen Zeit, u.a. vermutlich von Philipp II. Die gut erhaltenen Grabkammern vermittelten den Lerngruppen einen anschaulichen Eindruck von der Kultur und dem Glauben der Zeit um ca. 400 vor Christus. Bei einem Spaziergang in eine Schlucht am Fuße des Olymp erhielten die Schüler*innen nicht nur interessante geographische Eindrücke, sondern auch einen kulturhistorischen Einblick in die mit dem Berg verbundenen Mythen über die griechische Götterwelt.
Neben den kulturellen Programmpunkten gab es aber auch noch genug Zeit, um z.B. die griechische Küche, die Shoppingangebote oder den Sonnenuntergang am Meer zu genießen. Insgesamt hatten die Schüler*innen und auch die mitreisenden Lehrkräfte Frau Müller und Frau Trauboth fünf interessante und fröhliche Tage in der zweitgrößten griechischen Stadt.
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