Künstliche Intelligenz – Komfort oder Kontrolle?
Exkursion der Philosophiekurse ins Deutsche Hygiene Museum nach Dresden
Wie ähnlich sind sich der Mensch und die Maschinen, die sich hinter dem Kürzel KI verbergen? Können Maschinen lernen? Sind Siri und Alexa intelligent – wie Menschen? Können sie vielleicht sogar ein Bewusstsein entwickeln? Und sind die Chancen, die intelligente Maschinen den Menschen eröffnen, größer als die potentiellen Gefahren von KI, z.B. hinsichtlich des Schutzes unserer persönlichen Daten?
Mit Fragen wie diesen setzt sich die Sonderausstellung „Künstliche Intelligenz. Maschinen – Lernen – Menschheitsträume“ des Deutschen Hygiene Museums in Dresden auseinander, welche die vier Philosophiekurse der 11. Klasse mit drei Lehrkräften am 17.6.2022 besuchten. Mit der Regionalbahn reisten der Leistungskurs und die drei Grundkurse am frühen Morgen nach Dresden. Die Sorge, dass die Züge wegen des 9-Euro-Tickets überfüllt sein könnten, erwies sich zum Glück als unbegründet. Im Museum angekommen nahmen alle Schüler:innen an Führungen durch die Ausstellung teil. Sie hatten aber auch die Gelegenheit, selbst die interaktiven Ausstellungsräume zu erforschen. Hier gab es viele Gelegenheiten herauszufinden, wie Maschinen mit künstlicher Intelligenz entwickelt wurden, wie sie funktionieren und wo sie aktuell angewendet werden. Den Schüler:innen wurde erklärt, wie sich die Lernprozesse künstlicher neuronaler Netze von denen unseres Gehirns unterscheiden. Sie hatten z.B. die Möglichkeit, einer KI mithilfe eines Simulators das Autofahren beizubringen – wegen des Videospielcharakters eine besonders beliebte Station – oder einem KI-System beim Erkennen von Fotos zu helfen.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung bestand aber auch darin, aufzuzeigen, welche globalen Probleme mit der Entwicklung von KI, einhergehen. So wurden prekäre Arbeitsbedingungen und Umweltzerstörungen, z.B. durch die Entsorgung von Elektroschrott, in der Ausstellung durch Videos und Grafiken, aber auch durch Anschauungsobjekte wie Glasfaserkabel, veranschaulicht. Im letzten Raum der Ausstellung („Data Detox Bar“) wurde der Einfluss von KI-Systemen auf unsere Entscheidungen und unsere Privatsphäre problematisiert. Die Schüler:innen erhielten an verschiedenen Stationen Anregungen und Tipps, wie man sich in der digitalen Welt bewegt, ohne Deepfakes und Datenkraken auf den Leim zu gehen.
Einige Schüler:innen schafften es sogar noch, die ebenfalls spannende Ausstellung „Fake“ oder die Dauerausstellung zu besuchen. Im Anschluss an den Museumsbesuch hatten die Schüler:innen noch etwas Zeit, um auf eigene Faust die historische Altstadt Dresdens zu erkunden.
Vom vielen Laufen und der Hitze erschöpft traten die Kurse am frühen Abend den Rückweg an. Während der langen, aber komplikationslosen Zugfahrt konnten sich die Gruppen über ihre Erlebnisse in der Ausstellung und in Dresden austauschen. (Tra)